Für Mama Gertha
Ihr seht uns hier – hübsche Matrosen,
mit wirklich sehr adretten Hosen,
und fragt Euch wohl, was wir hier wollen,
an dieser Feier – dieser tollen.
Nun, das teilen wir noch mit,
doch haben wir zuerst die Bitt,
hört uns gut zu – um zu erfahren,
wie die 70 Jahre waren,
von dieser wunderbaren Frau,
fit geblieben, wenn auch schon grau:
vor 70 Jahrn kam sie geschwindt,
auf diese Welt, als erstes Kind.
Danach kam dann Ihr Bruder an,
auch er ist heut ein großer Mann.
Nun dieser Bruder hatt es schwer,
litt manchmal unter Gerta sehr,
sie hatte wohl die Hosen an,
und drohte gern mit dem schwarzen Mann,
der Aus dem Ofen kommt,
und es passierte prompt,
sie schlug mit Stock aufs Ofenrohr,
und der Mann kam plötzlich vor,
oder war’S doch nur sehr viel Ruß?
Vielleicht vom schwarzen Mann ein Gruß?
Nun dies ist her schon viele Stunden,
ich glaub, er hat es überwunden.
Inzwischen sind sie schon erwachsen,
machen aber noch immer faxen,
weiß nicht genau was sie so machen,
doch sind sie zusammen, hört man nur
lachen.
Das weiß ich aus’ner guten Quelle,
die mir in Aachen steht zur Stelle.
Doch auch hier in Ihrem Haus,
lässt diese Frau kaum etwas aus,
geht gerne mal ein Gläschen Trinken,
auch weitre Gläser schon mal winken,
ist sie auf Tour mit Ihren Frauen,
diese Mädels – sich was trauen.
Am Wochenende gehen sie raus,
gehen ins Theater gerne aus
auch Konzerte hörn sie gern,
sind unterwegs, mal nah mal fern.
Auch früher schon als junge Maid,
war Mama stets dazu bereit,
gabs was zu feiern, dann war klar,
dass Mama stets zur Stelle war.
So hat es sich einst zugetragen,
am Schützenfest vor vielen Tagen
sie trank’nen kleinen Schluck zu viel,
das Bett war eigentlich ihr Ziel,
doch schaffte sie es nicht nach Haus,
am Denkmal war ihr Weg schon aus,
der Heimweg sollt’ nicht mehr gelingen,
ein Dreirat musst sie dorthin bringen.
Den Papa hat dies
nicht gestört,
war trotzdem sehr von
Ihr betört,
drum ging es bald zum
Traualtar
ein schönes Leben
wurde war.
Der größte Wunsch,
ein kleines Kind,
erfüllt sich dann
auch geschwindt,
sie hatten ein
erfülltes Leben,
und haben stets alles
gegeben.
Es war ein
Leben auf dem Hof,
meine Kindheit, sie war nicht doof,
mit viel Kraft und Energie,
zwang sie Probleme in die Knie.
Sie war’ne Mutter ohne Worte,
eine der ganz besondren Sorte,
sah Vieles locker – nicht sehr eng,
doch musst es sein, ging’s auch mal streng.
So konnten wir, wirklich viel toben,
das muss ich einfach hier mal loben,
konnten so manchen Unsinn machen,
im Stroh spielen, bis die Ballen krachen.
Auch schwammen wir im Ententeich,
unsere Phantasie war reich,
bei Mama bin ich groß geworden,
mit viel Glück und ohne Sorgen.
Doch hat sie auch mit sehr viel Kraft
Auf dem Hof schon viel geschafft,
auch heute noch macht sie sehr viel,
praktisch veranlagt – das ist ihr Stiel.
Hält Haus und Hof stets selbst in Schuss,
macht alles, was gemacht werden muss,
und auch ihr wirklich schöner Garten,
muss auf Pflege nicht lange warten.
Liebe Mama
Du bist’ne wunderbare Frau,
bist fit, adrett und auch sehr schlau,
Du lässt Dich nicht schnell unterkriegen,
würdest nie nur foul rumliegen,
willst etwas sehen von der Welt,
drum sammelten wir etwas Geld,
sollst mit dem Schiff auf dem Rhein (der
Donau) fahren,
weil das Deine Träume waren,
Mußt wissen dass auch ich mich freu,
wenn es dann bald heißt „Schiff – ahoi“
denn ich, ich werde Dich begleiten,
es wird uns sicher Freud bereiten.
Doch jetzt wünsch ich Dir zu dem Tage,
was soll ich wünschen – keine Frage,
bleib wie Du bist – bleibe gesund,
bleib so aktiv noch viele Stund.
Dass wir Dich haben, macht uns sehr froh,
mach ganz einfach weiter so!!
Alles alles liebe zum Geburtstag
Deine
Tochter Dorothea mit Familie
© Anette Pfeiffer-Klärle
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